Früher war es ganz normal, dass Grosseltern, Eltern und Kinder zusammen unter einem Dach lebten. Heute sieht das anders aus, besonders in den Städten.

Im Mehrgenerationenhaus leben Familien aus mehreren Generationen zusammen; sie wollen füreinander da sein und Kosten sparen. Rechtliche Regeln bestimmen genau, was bei der Planung und beim Wohnen erlaubt ist.

Eigentum und Besitzverhältnisse
Ein Grundstück oder Gebäude für alle Generationen lässt sich auf verschiedene Arten aufteilen. Alle Beteiligten müssen entscheiden, ob sie das Haus zusammen kaufen oder einzelne Familienmitglieder Anteile besitzen. Bei gemeinsamem Besitz braucht es Regeln zur Verwaltung – zum Beispiel durch eine Wohngenossenschaft.

Mietrecht
Manche Bewohner schließen untereinander Mietverträge ab; dann gelten die Schweizer Mietgesetze. Vermieter und Mieter – auch zwischen Eltern und Kindern oder anderen Verwandten – müssen alle Bedingungen schriftlich festhalten.

Baurecht und Nutzungsplanung
Wer ein bestehendes Haus umwandelt oder neu baut, muss die Vorschriften einhalten. Das Grundstück muss in einer passenden Zone liegen; die Behörden müssen den Bau genehmigen – besonders was Höhe und Abstand zu Nachbarn betrifft.

Erb- und Familienrecht
In einem Haus mit mehreren Familienmitgliedern entstehen oft Fragen zum Erben. Alle müssen vorher wissen, wer später welche Teile erbt; auch wie sie Konflikte lösen. Übergaben und Schenkungen an jüngere Generationen müssen dem Schweizer Erbrecht entsprechen.

Nachbarschaftsrecht und Lärmschutz
Unter einem Dach leben mehrere Generationen – das bringt manchmal Ärger. Also braucht es Regeln fürs Zusammenleben; sie betreffen den Lärm, gemeinsam genutzte Flächen und private Bereiche.

Vertragsgestaltung zwischen den Parteien
Alle, die in einem Mehrgenerationenhaus zusammen leben, brauchen klare Absprachen – besonders für gemeinsam genutzte Räume, für Reparaturen und deren Bezahlung. Ein Anwalt sollte die Vereinbarungen prüfen; so lassen sich Streitigkeiten später vermeiden.

Steuerrechtliche Aspekte
Besitzer zahlen unterschiedliche Steuern – je nachdem, ob sie das Haus gemeinsam oder in getrennten Einheiten besitzen. Grundsteuern fallen immer an; Erbschaftssteuern kommen eventuell dazu. Bewohner ohne Eigentumsanteil zahlen manchmal Miete – diese Einnahmen müssen versteuert werden.

Versicherungen
Mehrere Generationen unter einem Dach brauchen guten Versicherungsschutz – vor allem eine Gebäudeversicherung und eine Haftpflichtversicherung für gemeinsam genutzte Bereiche. Jeder Bewohner sollte außerdem seine privaten Versicherungen überprüfen und anpassen.

Altersvorsorge und Pflege
Ein Haus für mehrere Generationen muss auf ältere Bewohner Rücksicht nehmen; Architektur und Ausstattung sollten barrierefrei sein. Gesetze schreiben bestimmte Standards für Pflege vor – diese Vorgaben müssen beim Umbau oder der Planung beachtet werden.

Wohnrecht und Verfügungsrecht
Familienmitglieder ohne Eigentumsanteil benötigen eine schriftliche Regelung für ihre Wohnrechte. Ein Notar kann ein lebenslanges Wohnrecht oder spezielle Nutzungsrechte im Grundbuch eintragen; so bleiben die Rechte dauerhaft gesichert.

Rechtliche Fragen rund um Mehrgenerationenhäuser sind komplex und unterscheiden sich von Fall zu Fall. Ein Jurist sollte frühzeitig einbezogen werden – nur so entstehen tragfähige Lösungen für alle Beteiligten.