In einem Mehrgenerationenhaus gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch Schwierigkeiten. Verschiedene Bedürfnisse, Tagesabläufe sowie Meinungen können zu Problemen führen. Projekte in der Schweiz zeigen: Ein gutes Verständnis für diese Schwierigkeiten sowie ein aktiver Umgang mit Konflikten sind wichtig.
Ein Hauptpunkt ist der Umgang mit unterschiedlichen Lebensweisen. Ältere Bewohner mögen es ruhig, ordentlich und geregelt, während jüngere Leute oft flexibler sind, spontan leben und andere Dinge wichtig finden. Diese Differenzen können zu Missverständnissen führen. Zum Beispiel, wenn Kinder laut sind, während sich andere entspannen möchten. Dabei helfen feste Regeln im Haus, aber auch Toleranz wie Rücksichtnahme.
Ein weiterer Punkt betrifft die Verteilung von Aufgaben. Wer kümmert sich um was? Wer hilft bei der Betreuung von Kindern, wer übernimmt Verantwortung für gemeinsame Aufgaben? Wenn Erwartungen nicht klar sind, kommt es zu Enttäuschungen oder Überforderung. Es ist wichtig, die Fähigkeiten als auch Grenzen jedes Einzelnen zu kennen sowie Aufgaben fair aufzuteilen.
Oft gibt es auch Streit um Privatsphäre wie auch Orte, an denen man für sich sein kann. Wer ständig das Gefühl hat, sich erklären zu müssen oder beobachtet zu werden, fühlt sich eingeengt. Alle Bewohner brauchen private Bereiche. Es sollte akzeptiert werden, wenn jemand „nein“ sagt oder sich zurückzieht.
Emotionale Probleme entstehen durch alte Familienmuster, zum Beispiel zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern. Wer früher eine bestimmte Rolle hatte, setzt diese im Mehrgenerationenhaus oft fort. Das kann zu Konflikten führen. Offene Gespräche wie Unterstützung von aussen, etwa durch eine Mediation, sind hier eine Hilfe.
Besonders nützlich sind regelmässige Treffen, bei denen anstehende Themen, Pläne oder Konflikte besprochen werden. Solche Treffen sorgen für Klarheit wie stärken den Zusammenhalt. Auch stärken gemeinsame Aktivitäten, wie Kochen, Gartenarbeit oder Feste, das Gemeinschaftsgefühl.
In Häusern mit Betreuung übernehmen Fachleute die Rolle des Vermittlers. Bei selbstorganisierten Projekten braucht es engagierte Bewohner oder Teams, die bei Bedarf vermitteln. Wichtig ist, Konflikte nicht zu ignorieren, sondern sie aktiv wie respektvoll anzugehen.
Abschliessend lässt sich sagen: Ein Mehrgenerationenhaus funktioniert gut, wenn Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, gute Kommunikation als auch Kompromissbereitschaft gefördert werden. Wenn Menschen bereit sind, aufeinander zuzugehen, wandeln sich Schwierigkeiten in wertvolle Erfahrungen um. Das Zusammenleben wird dann zu einer Bereicherung.