Die Finanzen sind wichtig beim Aufbau sowie Betrieb eines Mehrgenerationenhauses. In der Schweiz gibt es verschiedene Modelle, die sich nach Träger, Wohnform und Zielgruppe richten. Im Grunde gibt es drei Hauptformen: Eigentum, Miete oder Wohnen in einer Genossenschaft.
Bei einem Mehrgenerationenhaus in Familie ist die finanzielle Verantwortung oft bei einer Person oder einem Paar, oft den Eltern oder Großeltern. Hier wird das Haus gekauft oder gebaut, um es später an die nächste Generation weiterzugeben. Das Geld kommt meist von Hypotheken, eigenem Geld und manchmal von Erbschaft oder Geschenken. Um spätere Probleme zu vermeiden, sollte man frühzeitig über Erbe, Kostenverteilung wie Unterhalt sprechen.
Anders ist es bei Mietobjekten. In Genossenschaften mieten die Bewohner ihre Wohnung meist günstig. Der Preis richtet sich nach den Bau- und Betriebskosten. Die Miete besteht aus einem monatlichen Betrag, Nebenkosten (Heizung, Wasser, Hauswartung) sowie Beiträgen an die Genossenschaft oder das Zusammenleben. Hier ist wichtig, dass alles offen ist. Die Gemeinschaft oder der Träger sollte die Kosten klar aufzeigen und mit den Bewohnern entscheiden, wie Rücklagen oder Reparaturen bezahlt werden.
Eine dritte Möglichkeit ist gemeinsames Eigentum. Hier kaufen mehrere Parteien zusammen ein Haus, oft als Stockwerkeigentum, und bilden eine Gemeinschaft. Jede Partei zahlt einen Teil der Kosten für Unterhalt, Versicherungen wie Reparaturen. Diese Variante braucht viel Vertrauen und klare Regeln. Ein Vertrag oder Reglement kann helfen, die Verantwortlichkeiten wie auch Pflichten festzulegen.
Für Menschen mit wenig Geld oder ältere Personen bieten einige Gemeinden, Stiftungen oder soziale Träger auch günstige Wohnungen in Mehrgenerationenhäusern an. Die Mieten richten sich dann nach dem Einkommen. Zusätzliche Betreuungs- oder Unterstützungsangebote können teilweise durch öffentliches Geld bezahlt werden.
Neben den laufenden Kosten ist die Finanzierung von gemeinsamen Projekten oder Räumen wichtig. Wer zahlt für einen Garten, Möbel im Gemeinschaftsraum oder kulturelle Veranstaltungen? Hier haben sich Gemeinschaftskassen bewährt, in die alle Bewohner freiwillig oder verpflichtend einzahlen. Auch Spendenaktionen oder Geld von Stiftungen oder dem Staat sind möglich.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Je früher und offener die finanziellen Fragen geklärt sind, desto stabiler ist das Mehrgenerationenprojekt. Ob Miete, Eigentum oder Genossenschaft – wichtig ist, dass alle Beteiligten ihre Rechte wie auch Pflichten kennen wie sich finanziell und ideell einbringen.